Projektwettbewerb, 3. Rundgang
Der östliche Abschluss der Genossenschaftssiedlung entlang der Winterthurerstrasse wird durch Ersatzneubauten deutlich verdichtet. Erhalten bleibt dabei die Ringstruktur der durchlässigen Bebauung, die einen grünen, hofartigen Siedlungsraum mit kleinmassstäblichen Reihenhäusern umschliesst. Die neuen Gebäude sind wesentlich höher, reizen die baurechtlich ... mögliche Höhe jedoch nicht aus. Weil die Volumen rhytmisch gestaffelt werden, gelingt es sie im Kontext zu verankern. Die vorgelagerte Sockelstruktur im Hof nimmt Bezug auf die Traufhöhe der Nachbarschaft. Im Ausdruck reagieren die Gebäude auf die zwei unterschiedlichen Seiten. Zur Strasse hin tritt ein Farbton auf, der dem identitätsstiftenden Rot der heutigen Zeilen ähnelt. Das beide Seiten der Winterthurerstrasse verbindende Farbkonzept unterstreicht die Alleewirkung.
Gemeinschaftsräume wie Werkstatt und Musikzimmer liegen am ruhigen Hof. Frei unterteilbare Gewerbeflächen im Erdgeschoss des Kopfbaus ermöglichen Begegnungsorte wie ein Café oder einen Quartierladen. Entlang der verkehrsintensiven Winterthurerstrasse befinden sich nutzungsflexible Atelierwohnungen für eine urbane Mieterschaft, wo gewohnt und gearbeitet werden kann. Die zum Teil doppelgeschossigen Einheiten lassen sich nach Bedarf leicht unterteilen und können auch als separate Gewerbeflächen für stille Nutzungen oder als Büros genutzt werden.
Neben beidseitig ausgerichteten Geschosswohnungen gibt es doppelgeschossige Gartenwohnungen für Familien, Atelierwohnungen sowie lichtdurchflutete Dachgeschosswohnungen mit grosszügigen Terrassen – womit das Bedürfnis nach einem breiten Mieterfeld in punkto Wohnformen und Altersgruppen erfüllt wird. Die Grundrisstypologie der Regelgeschosse löst die ostseitige Lärmproblematik mittels Dreispänner und Querlüftung und entwickelt aus dieser Herausforderung Wohnqualität. Die Wohnungen weisen ausgewogen proportionierte Zimmer und zusammenhängende, aber gut zonierte Wohn- und Essbereiche auf. Zweiseitig ausgerichtete Maisonette-Atelierwohnungen entlang der Winterthurerstrasse beleben den Strassenraum. Die einfamilienhausartigen Maisonettewohnungen orientieren sich ausschliesslich zum ruhigen und durchgrünten Hof hin.
AUFTRAGGEBER: Baugenossenschaft Oberstrass, Zürich
VERFAHREN: Projektwettbewerb, selektives Verfahren
JAHR: 2016 - 2017
STATUS: abgeschlossen
ARBEITSGEMEINSCHAFT: mit Clou Architekten, Zürich
LANDSCHAFTSARCHITEKTUR: Andreas Geser Landschaftsarchitekten, Zürich
VISUALISIERUNGEN: Night Nurse, Zürich